Die geschichtliche Entwicklung der Ortsteile


Volkenschwand:

Der Ortsname ist auf die Rodungsart des "Schwendens" , was soviel wie abbrennen heißt, zurückzuführen. Diese Rodungsart übernahmen die Ansiedler von iroschottischen Mönchen aus dem Wirtschaftskloster Martinszell. Da dies schon im 7. Jahrhundert geschah, müßte Volkenschwand schon mehr als 1200 Jahre alt sein. Im Jahre 980 taucht der Ortsname erstmals in Urkunden auf. Ein Mann namens Volcholt hat wahrscheinlichl als Sippenoberhaupt verbunden mit der Rodungsart des Schwendens, dem Ort den Namen gegeben. Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals 980, als ein Heriger von Volcholtessvant als Zeuge benannt wird. Die heutige Kirche wurde 1905 im neubarocken Stil gebaut. Aus der früheren Kirche stammen der Hochaltar und die Kanzel (ca. 1740). In Neuhausen bei Volkenschwand soll in einer Kapelle der berühmte "Holledauer Schimmel" "verreckt" sein, wie es im Volkslied heißt.

Leibersdorf:

Leibersdorf wird 1070 in der Urkundensammlung des Domstifts Freising erstmals erwähnt. Ein "Gerunch von Liwensdorf" ist als Zeuge erwähnt. Der Name leitet sich von Liutpald (Luitpold) her. Das Kirchlein ist dem hl. Jakob (mit der Pilgermuschel) geweiht. Leibersdorf lag wohl ebenso wie Obersüßbach an einem Pilgerweg, der letztlich nach Santiago de Compostella führte. Die Kirche ist ein Kleinod ländlicher Baukunst mit romanischen Merkmalen. Bemerkenswert sind die großen Quadersteine im Untergeschoß des Turms. Die bekannteste Besitzerfamilie der Hofmark Leibersdorf sind die Freiherren von Zeller (1523-1723), die auch im Volkenschwander Wappen auftauchen.


Leibersdorf von Herrenau aus
Videobild: Hans I. Urban

Großgundertshausen:

Der Ortsname "Gundertshausen" kommt von "Guntareshusun", bei den Häusern des Gunter. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf 814, als der Abt Richpald dem Kloster St. Emeram seine Erbgüter vermachte. Die Pfarrkirche ist der schmerzhaften Mutter Gottes und dem Heiligen Kreuz geweiht. Wertvollstes Kunstwerk ist das über 3m große Kreuz, das dem Landshuter Bildhauer Leinberger zugeschrieben wird. Der Wirt Georg Huber hat dieses Kreuz um das Jahr 1815 um 7 fl erworben, als er in Landshut sein Getreide verkaufte. In den letzten Jahren wurde die Kirche außen und innen renoviert.

Quelle: Johann Schmid, Pfarrei Großgundertshausen und Hofmark Leibersdorf, 1928